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Liste der Zusammenpassungseinheiten

Geweihfragmente, welche mechanisch zusammenpassen bilden eine Zuammenpassungseinheit. Im Folgenden werden die Zusammenpassungseinheiten durchnummeriert vorgelegt. Eine Zusammenpassungseinheit besteht aus mindestens 2 zusammenpassenden Elementen. Für alle Zusammenpassungseinheiten werden folgende Angaben gemacht.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83


Liste der Zusammenpassungseinheiten: 1-10

ID:1
Zusammenpassung:373/363, 373/368
Morphologische Bezeichnung: a: untere Stange, Fragment, schädelecht, rechts
b: Geweihbasis, Fragment, schädelecht, links
Räumliche Zuordnung:a: C
b: C
Distanz:24cm
Stratigraphische Zuordnung: a: Planum c
b: Planum c
Besondere Charakteristika: Beide Stücke lagen lateral, beide Stücke sind lateral sedimentinkrustiert, die Sedimentkruste enthält Grobsand. Medial ist beiden Stücken partiell die Sagitalnaht erhalten, entlang welcher die Desintegration erfolgte. Posterior sind beidseitig Teile des Parietale erhalten. Die Oberflächen beider Elemente zeigen gleichsinnige differentielle Erhaltung, die besonders im Rosenbereich gut erkennbar ist: die jeweils bei der Auffindung nach oben zeigenden Seiten weisen eingeebnete und verrundete Rosenperlen auf; auf den Unterseiten und dort, wo die Sedimentkruste fehlt, zeigen die Rosenperlen hingegen ihre annähernd ursprüngliche Struktur. Die Fragmentierung der Zusammenpassungseinheit ging der Abrasion voran.

ID: 2
Zusammenpassung:355/350, 161/58, 165/9
Morphologische Bezeichnung: a: untere Stange, schädelecht, rechts
b: Antler Geweihbasis, Fragment, schädelecht, links
c: Eissproß, basales Fragment, links
Räumliche Zuordnung: a: B
b: B
c: B
Distanz: a - b: ?
b - c: ?
Stratigraphische Zuordnung: a: Planum b
b: ?
c: Planum b
Besondere Charakteristika: Eine stratigraphischen Zuordnung des Elementes b ist nur ungefähr möglich: das Stück ist zeichnerisch nicht dokumentiert. Es stammt vermutlich aus der Spalte in Quadrat 161. Element a stammt nach dem Arbeitsbericht von 1986 aus einer Zone, welche bisher weder in der zeichnerischen Dokumentation des Quadrates als solche gekennzeichnet, noch in der Literatur beschrieben wurde, obwohl hier (Quadrat 355) das Vorhandensein eines Arbeitsplatzes postuliert wurde (vgl. D. Mania, 1986). Aus dem genannten Arbeitsbericht geht hervor, daß hier eine breite, flache Rinne, ca. 25cm in den Beckenlöß eingetieft und mit Sand verfüllt auf den Pflasterbereich zuläuft, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft das Quadrat 355 liegt. Diese Rinne wurde auch in anderen Quadraten beschrieben, insbesondere in den Quadraten: 261, 262, 273, 276, 320, 321, 337, 338 und 354 (vgl. auch D. Mania, 1983, Abb. 7+8, zur Verlängerung der Rinne nach NW). Die Verhältnisse in Quadrat 355 werden wie folgt beschrieben: Die Oberfläche der Rinnenfüllung bildet die alte Oberfläche, zugleich Fundschicht, die außerhalb der Rinne von Beckenlöß gebildet wird. Die Funde liegen im Rinnenbereich, die Rinne ist flach geböscht, der Rinnenrand zieht von W nach O durch das Quadrat. Fund a liegt aber nicht auf der Sandoberfläche, sondern in einer mit Sand gefüllten Vertiefung, welche im Quadratplan nicht angegeben ist. Dort lagen kreuzweise übereinander zwei Geweihfragmente. Die Bruchkante zwischen den zusammenpassenden Stücken a + b verläuft überwiegend entlang der Sagitalnaht. Beiden Stücken sind anterior Teile des Parietale erhalten.Das größere Stück a ist im Stangenbereich durch ehemals aufliegende Funde zertrümmert und deformiert. Differenzielle Abrasion kann an keinem der drei Stücke beobachtet werden.

ID: 3
Zusammenpassung: 119/41, 106/300
Morphologische Bezeichnung: a: Geweihbasis, Fragment, schädelecht, rechts
b: Geweihbasis, Fragment, schädelecht, links
Räumliche Zuordnung: a: A
b: A
Die beiden Funde liegen vermutlich beiderseits einer großen Spalte. 106/300 ist nicht dokumentiert.
Distanz: ?
Stratigraphische Zuordnung: a: ?
b: ?
Besondere Charakteristika: Die Funde passen am medial erhaltenen Rest der Stirnbeinnaht zusammen. Lateral sind beide Stücke entlang der das Frontale und das Parietale trennenden Sutura squamosa ausgebrochen, posterior liegen die Brüche nahe der coronalen Naht. Beide Stücke sind völlig korrodiert, die Rosen beider Stücke sind völlig abgeschliffen und nahezu eingeebnet. a + b liegen in an Geweih reichen Quadraten.

ID: 4
Zusammenpassung: 155/B9, 155/B10
Morphologische Bezeichnung:a: untere Stange, schädelecht, rechts
b: untere Stange, schädelecht, links
Räumliche Zuordnung: a: B
b: B
Distanz: 54cm
Stratigraphische Zuordnung: a: Planum b
b: Planum b
Besondere Charakteristika: Fund a ist anterior fast bis an den Augenbogen erhalten. Medial passen beide Stücke entlang des Sagitalnahtrestes aneinander. Beide Stücke sind lateral entlang der Sutura squamosa, welche Stirnbein und Parietale trennt, gebrochen. Posterior folgen die Bruchlinien der coronalen Naht, wobei an Stück a noch Teile des Parietale vorhanden sind. Beide Stücke lagen mit den Schädelresten nach W, mit den Sproßansätzen nach SO orientiert. Differentielle Abrasion ist an beiden Stücken übereinstimmend, aber schwach ausgeprägt erkennbar.

ID: 5
Zusammenpassung: 198/66, 198/70
Morphologische Bezeichnung: a: untere Stange, schädelecht, rechts
b: Geweihbasis, Fragment, schädelecht, links
Räumliche Zuordnung: a: A
b: A
Distanz: ca. 46cm
Stratigraphische Zuordnung: a: ?
b: ?
The Der Schwemmfächer ist hier ca. 45cm mächtig.
Besondere Charakteristika: Both Die Paßstelle zwischen beiden Funde ist die Sagitalnaht. Posterior sind sie Stücke entlang der coronalen Naht ausgebrochen. Beiderseits sind Reste der Augenhöhlen erhalten. An beiden Stücken ist die Geweihoberfläche korrosiv fast vollständig abgelöst.

ID: 6
Zusammenpassung: 64/B1, 64/B2, 106/304, 102/242
Morphologische Bezeichnung: a: Lower untere Stange, schädelecht, rechts
b: untere Stange, schädelecht, links
c: Eissproß, links
d: basales Eissproßfragment, rechts
Räumliche Zuordnung: a: A
b: A
c: A
d: A
Distanz: a - b: ?
a - d: ?
b - c: ?
Stratigraphische Zuordnung: Die Funde stammen alle aus dem Schwemmfächer, Informationen über deren genaue stratigraphische Herkunft sind unvollständig. Die beiden großen unteren Stangen wurden in räumlicher Nähe zum menschlichen Hinterhauptsbeinfragment A1 gefunden (E. Vlcek, 1980), sie lagen im Bereich einer Rinne unter dem Schwemmfächer. Die Funde wurden dort: „zusammen im strudellochartig erweiterten Teil einer von West nach Ost verlaufenden Bachrinne unter dem Schwemmfächer (Taf. 31)" (E. Vlcek, 1980, 93) gefunden. Beide Stücke sind bei D. Mania (1986a, Abb. 2 als Nr.8 + 9) kartiert. Für die beiden Basissprosse liegen keinerlei stratigraphische Angaben vor, sodaß insbesondere nicht entschieden werden kann, ob die Stücke c + d aus dem Schwemmfächer oder den darunter liegenden Rinnen stammen.
Besondere Charakteristika: Der Bruch der beiden schädelechten Elemente a + b folgt der Stirnbeinnaht. Beiderseits biegt er posterior in die coronalen Nähte um, die lateralen Bruchflächen sind entlang der squamosen Nähte zwischen Stinbeinen und Parietales gelegen. Fund a lag bei der Auffindung mit der medialen, b mit der lateralen Seite nach unten im Sediment.

ID: 7
Zusammenpassung: 93/B1, 200/30
Morphologische Bezeichnung: a: untere Stange, Fragment, schädelecht, links
b: untere Stange, Fragment, schädelecht, rechts
Räumliche Zuordnung: a: A
b: A
Distanz: ca. 14,3m
Stratigraphische Zuordnung: Während für a jegliche stratigraphische Informationen fehlen, ist für b bekannt, daß es sich in der Nähe des Uferbereiches im Schwemmfächer befand, der Travertinsand erreichte hier eine Mächtigkeit von ca. 20-25cm.
Besondere Charakteristika: An beiden Stücken sind Reste der Stirnbeinnaht, entlang welcher das Schädelfragment zerbrach, auf ganzer Länge erhalten. Posterior ist beiderseits ein Parietalrest erhalten, anterior reichen die erhaltenen Schädelteile bis an die Augenhöhlen heran. b zeigt deutliche differenzielle Abrasion, es wurde bei der Ausgrabung mit der lateralen Seite nach oben weisend aufgefunden, diese Seite ist stärker abradiert, als die mediale Seite. a zeigt diese differenzielle Abrasion nicht, das Stück ist aber an einigen Stellen modern beschädigt und dort mit Gips aufgefüllt. a wurde in Quadrat 93 ausgegraben, das zu den nicht dokumentierten Schwemmfächerquadraten gehört; der Fund ist bei D. Mania (1986a, Abb. 2 als Nr. 37) kartiert und ebd. auf Taf. 101, 1 abgebildet. Somit kann eine Schätzung der Distanz zwischen beiden zusammenpassenden Fragmenten vorgenommen werden.

ID:8
Zusammenpassung: 152/a, 132/88, 132/90
Morphologische Bezeichnung: a: Geweihbasis, Abwurfstange, rechts
b:untere Stange, Fragment, rechts
c: Eissproß, rechts
Räumliche Zuordnung: a: A
b: A
c: A
Distanz: a - b: ?
a - c: ?
Stratigraphische Zuordnung: a: ?
b: ?
c: ?
Besondere Charakteristika: Die Geweihbasis 152,a befand sich offenbar in der Spalte des Quadrates 152, dies kann jedoch nur indirekt geschlossen werden, da das Stück weder kartiert, noch im Arbeitsbericht erwähnt wurde. Das Fragment der unteren Stange ist entlang der Bruchkante zur Geweihbasis hin ein wenig stärker kantengerundet als die korrespondierende Bruchkante an der Geweihbasis. Der fehlende Augsproß kann nicht angepaßt werden, möglicherweise liegt aber mit Augsproß 121/199 das fehlende Stück im Material vor. Dieser ist distal gestört, die Spur weist auf eine Verletzung des Sprosses durch Hirschaktivitäten.

ID: 9
Zusammenpassung:155/170, 176/64
Morphologische Bezeichnung: a: untere Stange, Fragment, links
b: Geweihbasis, Abwurfstange, links
Räumliche Zuordnung:a: B
b: B
Distanz:40cm
Stratigraphische Zuordnung:a: Planum b
b: Planum b
Im Arbeitsbericht wird eine 10-20cm mächtige Travertinsandschicht angegeben. Die Funde werden als von Travertinsand eingehüllt beschrieben. Nach D. Mania (mdl. Mittlg.) lagen Funde in dieser Position generell der liegenden Schicht auf.
Besondere Charakteristika: Verwitterungsrisse waren bereits vor dem Zerbrechen des Stückes angelegt. Der an der Geweihbasis vorhandene Eissproßrest ist modern gestört.

ID:10
Zusammenpassung: 99/393, 56,a
Morphologische Bezeichnung: a: Geweihbasis, Abwurfstange, links
b: untere Stange, Fragment, links
Räumliche Zuordnung: a: A
b: B
Distance: ca. 8m
Stratigraphische Zuordnung: a: ?
b: Planum b
Die Lage des Fundes a ist weder stratigraphisch, noch exakt räumlich dokumentiert, das Stück wurde aber von D.Mania (1986a, Abb. 2 als Nr. 45) kartiert. Insbesondere die interessierende stratigraphische Verbindung von Funden auf der Uferterasse zu bestimmten Fundlagen im Schwemmfächer kann anhand dieser Zusammenpassung nicht geklärt werden.
Besondere Charakteristika: Der schräge Bruch entstand nach der Rißbildung. Medial fehlen Rosenperlen, sie wurden modern bei der Ausgrabung gestört. Die sichtbaren Störungsstellen weisen Manganflecken auf, was die bereits starke diagenetische Beanspruchung des Materials anzeigt.


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Last updated: Thurs Aug 10 2000