Geweihfragmente, welche mechanisch zusammenpassen bilden eine Zuammenpassungseinheit. Im
Folgenden werden die Zusammenpassungseinheiten durchnummeriert vorgelegt. Eine
Zusammenpassungseinheit besteht aus mindestens 2 zusammenpassenden Elementen. Für alle
Zusammenpassungseinheiten werden folgende Angaben gemacht.
a: ?
b: ?
Das Quadrat 121 ist stark durch Verwerfungen gestört, die Travertinsande des Schwemmfächers haben
hier eine Mächtigkeit von ca. 40cm. Es handelt sich um fein- mittelsandige, geschichtete Ablagerungen.
a: ?
b: ?
Beide Stücke sind im Quadratplan nicht kartiert, daraus folgt, daß die Stücke dem Planum a zugeordnet
werden müßten. Andererseits zeigen die Ausgrabungen in diesem Bereich, daß die Abfolge hier
komplizierter ist, insbesondere kommen sandige, fundführende Schichten, wohl fluviatilen Ursprunges
hinzu. Die Dokumentation erlaubt nicht immer eine sichere Zuordnung von Funden und Schichten.
Besondere Charakteristika:
Die Erhaltung der Stücke ist identisch: Rißbildungen + fortgeschrittene
Ablösung der Geweihoberfläche.
a: ?
b: ?
In Quadrat 277 verläuft eine horizontal unter die Fundschicht greifende Spalte, deren NO- Flanke nach
D. Mania durch zirkulierendes Wasser erweitert wurde. Da die beiden Funde nicht kartiert sind können
sie sowohl aus Planum a, als auch aus der Spalte stammen.
Die Oberflächen der Funde weisen differenzielle Abrasion auf: die nach
oben liegende, laterale Geweihseite ist stärker abradiert, als die nach unten weisende, mediale Seite,
welche zusätzlich anhaftende Reste von Karbonatkonkretionen aufweist. Während einige der bei der
Ausgrabung zerbrochen angetroffenen Teile der Zusammenpassungseinheit wieder zusammengeklebt
wurden, blieben andere desintegriert, weshalb hier eine gute Einsichtmöglichkeit in die Bruchweisen von
im Sediment zerbrochenen Geweihen besteht. Insbesondere die Bruchkante des basalen
Eissproßansatzes der Stange zeigt eine deutliche Kantenrundung, es ist zu vermuten, daß die Abrasion
erst nach dem Zerbrechen der Zusammenpassungseinheit stattfand. Vorhandene Kratzer auf der
Geweihoberfläche der Stange, die fast ausschließlich auf der lateralen Seite, also der stärker abradierten
Seite vorliegen, sind abrasiv eingeebnet.
Insbesondere Fund c weist differenzielle Oberflächenerhaltung auf: das
Stück ist lateral stärker abradiert, während medial stärkere Korrosion zu beobachten ist. In Analogie zu
anderen Funden, die dieses Charakteristikum aufweisen, kann vermutet werden, daß die stärker
abradierte Seite oben lag. Die proximale Bruchkante von Fund c läßt keine Entscheidung darüber zu, ob
die Abrasion, oder der Bruch des Stückes zeitlich früher lagen.