Geweihfragmente, welche mechanisch zusammenpassen bilden eine Zuammenpassungseinheit. Im
Folgenden werden die Zusammenpassungseinheiten durchnummeriert vorgelegt. Eine
Zusammenpassungseinheit besteht aus mindestens 2 zusammenpassenden Elementen. Für alle
Zusammenpassungseinheiten werden folgende Angaben gemacht.
Die Oberflächenerhaltung der Zusammenpassungseinheit ist schlecht, die
Geweihoberfläche ist völlig abgelöst. Fund a ist in D. Mania (1986, Abb. 2, Nr. 17 + Taf. 102,6) kartiert
und abgebildet. Der Bruch könnte im Sediment entstanden sein. Interessant ist die differentielle
Oberflächenerhaltung der Zusammenpassungseinheit: in Analogie zu besser dokumentierten Funden
kann abgeleitet werden, daß die stärker abradierte Seite, die laterale Seite des Stückes a, vermutlich
oben lag. Der Rosenstock (b) ist hingegen medial stärker abradiert.
a: ?
b: Planum b
Fund a ist nicht kartiert und dürfte aus dem Spaltenbereich des Quadrates 191 stammen. Fund b stammt
aus dem stratigraphischen Bereich der Hauptfundschicht, für diesen Bereich sind 10-20cm
Travertinsandbedeckung des Liegenden dokumentiert.
Besondere Charakteristika:
Die Funde weisen Rißbildungen auf, die vor dem Zerbrechen entstanden
waren.
a: a?
b: ?
c: ?
Fund a ist nicht dokumentiert, der Korrosionsgrad , sowie die hohe Fundnummer, lassen eine Herkunft
aus dem Seekalk möglich erscheinen.
Besondere Charakteristika:
Der Bruch der Zusammenpassungseinheit könnte auf Sedimentauflast
zurückzuführen sein. Eine deutliche Umlagerung von Elementen dieser Zusammenpassungseinheit, nach
dem Einwirken von diagenetischen Prozessen, ist wahrscheinlich. Fund b wurde von D. Mania (1986a,
Abb. 2, Nr. 41) kartiert.
a: Planum b
b: Planum a?
Fund b könnte aus dem Seekalk stammen. Alternativ ist auch an eine Herkunft aus einer Spalte in
Quadrat 181 zu denken, die Spaltenfüllung ist nicht dokumentiert.
Besondere Charakteristika:
Beide Funde sind, einschließlich der Bruchflächen stark mit Mangan imprägniert, wie das für die Geweihfunde in diesem Bereich der Grabungsfläche typisch ist.
Beide Funde haben unterschiedliche Farben, was aber durch die
Verwendung verschiedener Konservierungsmittelkonzentrationen bedingt sein kann. Stück a ist
beidseitig mit alten Schrammen überzogen.
a: Planum b
b: ?
Fund b trägt eine Inventarnummer, die auf eine Herkunft aus dem Quadrat 145 weist. Weder auf dem
entsprechenden Quadratplan, noch im Arbeitsbericht von 1976 wird ein Augsproßfragment
dokumentiert. Hingegen ist im Quadrat 203 ein Augsproßfragment eingezeichnet, das auch im
Arbeitsbericht von 1979 erwähnt wird, aber im Fundmaterial fehlt. Das kartierte Stück hat nach der
Zeichnung übereinstimmende Ähnlichkeit mit dem Fund 145 a, sodaß dieser Fund zu dem im Jahre 1979
gegrabenen Quadrat 203 gehören könnte. Eine Vertauschung ist denkbar.
Besondere Charakteristika:
Fund a ist lateral stärker abradiert als medial, letztere Seite
ist stärker korrodiert. Der anpassende Augsproß weist medial feste Kalkkruste auf, was typisch für die
Unterseiten von Funden ist. Der Rosenbereich und die Abwurffläche von Fund a sind gestört. Eine
genaue Beobachtung der Fläche verbieten die anhaftenden Sedimentreste. Aus prinzipiellen
Überlegungen heraus, insbesondere um weitere Beschädigungen der Geweihe zu verhindern, wurde eine
ad hoc Reinigung nicht vorgenommen.
Fund a zeigt differentielle Abrasion, die nach oben weisende Seite ist
stärker abradiert, als die bei der Ausgrabung unten liegend angetroffene Seite. Das Petschaft von a ist
zentral konkav eingezogen, was im Rahmen der Variabilität von Petschaftformen liegt.
a: ?
b: ?
Fund a wurde im Bereich der Uferböschung angetroffen, Fund b in einem Bereich des Schwemmfächers,
wo dieser 40-50cm mächtige Travertinsande aufweist, die im Liegenden von Auskolkungen älterer
Bachrinnen begleitet werden.